Die aktuelle Lage
Immer häufiger wird uns allen bewusst, dass wir auf einem gemeinsamen Planeten leben – dieser Tage stellt sich die Erkenntnis auf tragischer Weise ein. Ein Virus grassiert länderübergreifend und dominiert nicht nur die Medien, sondern auch die Befürchtungen der Menschen in mittlerweile beinahe jedem Land. Coronavirus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid 19 auslöst. Eine Mutation eines Coronavirus, der zuerst in China vermutlich über Fledermäuse auf den Menschen übergesprungen ist. Die Zahlen sind ebenso erschreckend wie die schnelle Ausbreitung. Aktuell (06.03.2020) sind es in Deutschland 534 Fälle, in Österreich 37 und in der Schweiz 80 dokumentierte Fälle. Weltweit sind es 98.254.
Diese Zahlen alleine können sehr erschreckend wirken, aber das sind die Zahlen der Grippewellen ebenfalls, nur beobachten wir sie nicht mehr. Was das neue Virus gefährlich macht, ist die deutlich höhere Sterblichkeitsrate. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass wir alle absolut gefährdet sind, denn in akuter Gefahr sind in erster Linie Risikopatienten, die entweder schwer vorbelastet sind oder ein höheres Alter aufweisen. In einigen Fällen verläuft die Krankheit recht milde, in wenigen Fällen sogar fast symptomfrei. Bei einem milden Verlauf haben die Patienten nach rund zwei Wochen die Krankheit besiegt und vermutlich ist eine Wiederansteckung unwahrscheinlich – die Experten streiten noch über diesen Punkt, da das Virus noch zu jung sei für valide Aussagen. Eines sollte deutlich werden: Es gibt keinen Grund zur Panik, obwohl momentan über nichts anderes so breit diskutiert wird.
Vorsicht: Herdentrieb
Bereits kurz nach den ersten Meldungen über infizierte Patienten kam es zu spontanen Hamsterkäufen und übertriebenen Impulskäufen. Supermärkte mussten kurzzeitig schließen und bestimmte Produkte waren nicht mehr zu erhalten. Allerdings ist es in westlichen Ländern schwierig die ständig auf den Straßen fahrenden Lager in Gänze leerzukaufen – am nächsten Tag war wieder das Meiste zu erhalten. Panik ist also auch hier nicht angebracht, sinnvoll oder gar weitsichtig, gerade gegenüber den Mitmenschen. Einzig Desinfektionsmittel, das mittlerweile in Apotheken selbst hergestellt werden darf und eher unwirksame Atemschutzmasken scheinen tatsächlich nur noch schwer verfügbar zu sein, was in erster Linie Krankenhäusern und medizinischem Personal schadet. Daher auch hier nochmals der eindringliche Rat: Verzichtet auf diese Mittel, damit sie an den wirklich wichtigen Stellen verfügbar bleiben. Was erstaunlicherweise in den Regalen der Supermärkte noch ausreichend vorhanden ist, ist Seife – und die hilft wirklich.
Folgen in der Wirtschaft
Die Folgen des Virus lassen auch die wirtschaftlichen Märkte nicht unberührt. So fielen die wichtigsten Indizes an den Börsen signifikant. Immerhin sind weite Teile der chinesischen Wirtschaft in besonders gefährdeten Regionen zum Erliegen gekommen, was selbstverständlich in unserer globalisierten Welt auch in anderen Unternehmen zu Konsequenzen führt. Während Supermärkte höhere Gewinne vermelden, bat der Tech-Gigant Twitter seine Mitarbeiter um Home-Office, sie sollen der Zentrale also fernbleiben. Google geht einen ähnlichen Weg und BMW erteilt infizierten Mitarbeitern Hausverbot. Welche Folgen die Verbreitung der Lungenkrankheit auf die Wirtschaften in längere Sicht haben wird, ist noch nicht absehbar.
Folgen bei den Emissionen
Ganz andere Folgen hat das Virus auf die Emissionen in den betroffenen Ländern. China geht dabei in manchen Regionen einen sehr radikalen Weg, indem sie ihrer Bevölkerung aufoktroyiert ihre Wohnungen und Häuser nicht mehr zu verlassen. Wenn die Menschen gezwungen sind Zuhause zu bleiben, sinkt natürlich auch der Individualverkehr. Aber auch die Aussetzung der Industrie verringert den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen im großen Umfang. Die erhobenen Daten zeigen umso eindringlicher, wie ganze Regionen zum Stillstand gebracht wurden und menschenleere Straßen zu messbaren Effekten führen. Dabei ist der Rückgang der Stickstoffdioxide NO2 aus dem Weltraum und per Satelliten besonders deutlich zu erkennen. Die Veränderung wurde übereinstimmend zur Ausbreitung des Virus, zunächst in Wuhan beobachtet, jene Stadt, die am 23. Januar von der Außenwelt abgeschottet wurde. Einen vergleichbaren Rückgang der Emissionen in diesem Ausmaß wurde laut NASA-Experten noch nie dokumentiert.
Stickstoffdioxid in China im Januar (links) und Februar (Bild: NASA/ESA)
Viele Menschen haben auch die Sorge, dass sich der Virus auf das Leben mit Haustieren auswirkt. Entwarnung! Die Artengrenze wurde noch nicht überschritten. Das bedeutet, dass keine Gefahr von Haustieren ausgeht, aber auch, dass den Tieren keine Gefahr droht. Eine echte Gefahr droht allerdings den Tieren, die aufgrund von Quarantänen zurückgelassen wurden und nun zu verhungern drohen. Einige Aktivisten kümmern sich um diese Fälle in den bedrohten Gebieten.
Was hilft???
Als Erstes sollte man im Allgemeinen, aber verstärkt besonders jetzt, auf dem Laufenden bleiben. Hierzu sollten die Telefonnummern der Gesundheitsämter bekannt sein und die Websites, die einen stetigen Informationsfluss ermöglichen. Informiert euch also über aktuelle Probleme und den von offizieller Seite aus empfohlenen Maßnahmen. Das Bundesgesundheitsministerium und das Sozialministerium oder das Robert Koch Institut aktualisieren ihre Meldungen tagesaktuell.
Nicht umsonst werden Großveranstaltungen abgesagt, Empfehlungen ausgegeben große Menschenmengen zu meiden und darauf hingewiesen, dass eine Ansteckung am ehesten dort, wo eben viele Menschen sind, am wahrscheinlichsten ist. Die Schweiz sagt präventiv einfach alle Events ab, die mehr als 1000 Menschen beherbergen könnten. Auslandsreisen sind schlicht abhängig von den Destinationen.
Achtet auf euch und eure Gesundheit. Bei akuten Symptomen oder dem Verdacht, sollte keineswegs direkt eine Arztpraxis angelaufen werden, denn dies bringt nur andere Menschen in potenzielle Gefahr. Vielmehr sollte das entsprechende Gesundheitsamt angerufen werden, die über sichere Maßnahmen informieren – aktuell stehen in vielen Städten bereits gesonderte Flächen bereit, die zum Test dienen.
Am Ende bleibt eine Vorgehensweise die effizienteste: Hände waschen! Und zwar gründlich (20-30 Sekunden, alle Bereiche der Hand, gut abtrocknen) und häufig. Was auf den ersten Blick trivial erscheint, ist nicht nur der beste Schutz für sich und andere, sondern auch bitternötig wieder und wieder erwähnt zu werden, da laut einer Umfrage noch immer ein Drittel der deutschen Bürger sich nicht ausreichend die Hände wäscht. Denkt auch an die omnipräsenten Handys, denn die sehen eure Hände ständig! Also bedient euch eures Verstandes – hortet nicht unnötiges und ungenutztes Material, verfolgt die richtigen Quellen und verbreitet keine Panik. Seid einfach nett – und nicht wie die hier. Euer beeanco-Team (Ulf S.)
PS: So informiert und klärt Vietnam die Bevölkerung auf.
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Foto: CDC