Ein Österreicher produziert täglich etwa 1,5 Kilogramm Müll. Für ein Jahr entspricht diese Menge in etwa dem Gewicht drei kleiner Klaviere. Wir produzieren eine hohe Menge an Abfall, weil viele Produkte, die wir jeden Tag zum Leben brauchen, verpackt sind. Darüber hinaus werfen wir einiges an Lebensmittel weg, was noch verwertbar wäre. Die Bedeutsamkeit der Zero Waste Bewegung geht auf unseren hohen Ressourcenverbrauch zurück. Null Müll soll die Zukunft unserer Erde sein? In den folgenden Abschnitten verraten wir dir, welche Auswirkungen Zero Waste auf unseren Planeten hat und was du für eine nachhaltige Zukunft beitragen kannst.
Was ist Zero Waste?
Zero Waste bedeutet Null Müll. Dabei wird versucht, Abfall so gut wie möglich zu vermeiden. Zero Waste ist eine allumfassende Denkweise des Konsumverhaltens. Anders als das wiederverwenden oder recyclen von Materialien ist Zero Waste ein Lebensstil, bei dem Abfälle gar nicht erst anfallen. Das bedeutet, dass Menschen, die diesen Lebensstil bereits verfolgen, unverpackte Produkte kaufen. Zudem werden alle recyclebaren Komponenten weiterverwertet. Insbesondere lässt sich dieses Prinzip bereits beim Lebensmitteleinkauf gut anwenden. Doch Zero Waste kann sich in allen Lebensbereichen positiv auswirken.
Zero Waste ist ein Lebensstil, der Ressourcen in allen Bereichen einspart.
Die Bedeutsamkeit der Zero Waste Bewegung
Für das Jahr 2018 konnten mehr als 4 Millionen Tonnen Haushaltsabfall in Österreich identifiziert werden. Unsere Gesellschaft hat sich seit der Nachkriegszeit zu einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft entwickelt. Damit fordern wir Menschen mehr Ressourcen von unserer Erde ein. Der Bedarf an Ressourcen kann jedoch so langfristig nicht von unseren Planeten gedeckt werden. Ein derartiger Ressourcenbedarf belastet das Klima und die Umwelt. Mit der Zero Waste Denkweise soll der Ressourcenbedarf gesenkt werden. Außerdem wird nicht jeder Abfall ordnungsgemäß entsorgt. Häufig landet Müll auf der Straße, in der Natur oder in den Meeren. Da vor allem Kunststoffabfälle nicht verrotten, kann das fatale Folgen für die Tiere haben. Zudem gibt es in einigen Ländern keine gut funktionierende Entsorgungsinfrastruktur. Emissionen gelangen in die Luft und Schadstoffe in den Boden. Damit hat das Thema Abfallvermeidung einen zentralen Stellenwert in unserer Gesellschaft erlangt.
Eine Zukunft ohne Müll?
Globale Geschehen sensibilisieren unsere Gesellschaft immer mehr auf das Thema Nachhaltigkeit. Bislang waren Recycling, Upcycling und Cradle-To-Cradle zentrale Themen. Immer mehr Länder und Unternehmen erschließen Maßnahmen zur Abfallvermeidung. Somit wurden in Österreich beispielsweise der Verkauf von nicht abbaubaren Einkaufstaschen und Strohhalme aus Plastik verboten. Doch nicht jeder, der behauptet Zero Waste zu sein, handelt tatsächlich danach. Da der Begriff Zero Waste noch nicht einheitlich verstanden wird, schmücken sich manche Unternehmen aus PR-Gründen mit dem Begriff. Daher lohnt es sich zweimal hinzuschauen, ob es sich nicht um Greenwashing handelt.
Die positiven Effekte von Zero Waste
Zero Waste trägt dazu bei, dass weniger Abfälle in Umlauf gebracht werden. Um jedoch große Erfolge messen zu können, braucht es ein Umdenken der Gesellschaft. Dennoch kann jeder einzelne Mensch dazu beitragen, die Abfallmengen zu reduzieren. Darüber hinaus hat die Zero Waste Bewegung einige positive Effekte auf die Umwelt sowie auf das menschliche Wohlbefinden.
Die positiven Auswirkungen auf unseren Planeten
Wenn immer mehr Menschen einen Zero Waste Lebensstil verfolgen, kann das den Planeten entlasten. Es werden weniger Rohstoffe benötigt, weil weniger produziert werden muss. Dadurch werden auch der Wasser-, Energie- und Treibstoffverbrauch gesenkt. Die Zero Waste Bewegung ist ein ganzheitliches System. Durch die Reduktion des Ressourcenverbrauchs kann auch der Ausstoß von Emissionen vermindert werden. Das hat wiederum positive Auswirkungen auf den Klimawandel. Laut einer Studie können durch die Reduktion des globalen Abfalls 11.6 Millionen Tonnen von CO2-Äquivalenten Treibhausgasen eingespart werden.
Die positiven Auswirkungen auf unser mentales Wohlbefinden
Das Konzept Zero Waste hat auch positive Effekte auf das Leben der Menschen. Zum Einem muss der Müll weniger oft nach draußen gebracht werden. Zudem kannst du Geld sparen, weil du viel weniger zum Leben benötigst. Darüber hinaus fällt viel weniger Ballast in deinem Haushalt an. Ein material-reduzierter Lebensstil kann dazu führen, dass du dich glücklicher fühlst. Dadurch wird die Ablenkung rund um dich weniger und es befähigt die Konzentration auf das Wesentliche in deinem Leben.
Was kannst du tun, um Müll zu vermeiden?
Zero Waste ist ein Lebensstil, bei dem du keine Ressourcen in all deinen Lebensbereichen verschwendest. Aber die Umstellung auf Zero Waste geht nicht von heute auf morgen. Es sind viele Kleinigkeiten, welche großes bewirken können. Daher ist es nicht wichtig, dass du gleich dein ganzes Leben umkrempelst. Fange am besten mit ein paar Dingen an und im Laufe der Zeit kannst du immer mehr Zero Waste Praktiken in dein Leben integrieren. In den folgenden Abschnitten verraten wir dir einige Tipps, wie du Abfälle in den unterschiedlichsten Lebensbereichen vermeiden kannst.
Vermeidung von Abfällen beim Lebensmitteleinkauf
In Niederösterreich landen täglich etwa 166 Tonnen Lebensmittel in den Abfalltonnen. Ein großer Anteil dieser erfassten Menge hätte nicht in den Müll landen sollen. Zum Beispiel befinden sich oft verpackte oder lediglich angebrochene Lebensmittel in den Abfalltonnen. Neben den Lebensmitteln wird jeden Tag eine enorme Menge Verpackungsmüll entsorgt. Jeden Tag verbrauchen wir Menschen unbewusst eine hohe Menge an Ressourcen. Um möglichst wenige Abfälle zu erzeugen, ist ein wertvoller Umgang mit Lebensmittel notwendig. Der richtige Umgang der Ressourcen beginnt bei der Planung des Lebensmitteleinkaufs. In den folgenden Abschnitten bieten wir dir eine kleine Auswahl an Praktiken, welche dich bei einem nachhaltigen Umgang deiner Lebensmittel unterstützen.
Reduziere deine Lebensmittelabfälle
Lebensmittel sind sehr wertvoll und durchlaufen zum Teil sehr aufwändige Prozesse. Manche Lebensmittel haben bereits einen langen Transportweg zurückgelegt, um in unsere Einkaufsläden zu gelangen. Es wäre schade, wenn sie so einfach in unseren Mülltonnen landen. Achte daher darauf, dass du schnellverderbliche Lebensmittel rasch weiterverarbeitest. Richte dir am besten im Kühlschrank einen Eat-Me-First Platz ein, damit hast du deine schnellverderblichen Lebensmittel immer im Blick. Darüber hinaus, kaufe bewusst ein. Erstelle dir dafür jeweils eine digitale Einkaufsliste für die nächsten paar Tage. Damit kannst du Impulskäufe reduzieren.
Schenke Lebensmittel eine zweite Chance
Ist dir bereits aufgefallen, wie makellos das Obst und Gemüse in unseren Supermärkten ist? Das ist nicht Zufall. Jedes Jahr geht etwa ein Drittel der Lebensmittel, welche für uns Menschen produziert wird, verloren. Das liegt daran, dass viele Früchte vorher aussortiert werden, weil sie nicht ästhetisch aussehen. Sie sind zu groß, klein, krumm oder zu unförmig. Um hier auf Abfalle zu verzichten, reicht es nicht nur unverpackte Lebensmittel einzukaufen. Wenn du die Möglichkeit hast, kaufe dein Obst und Gemüse beim Bauern oder in Läden mit ausschließlich regionalen Produkten.
Wusstest du? Einige Supermärkte in Österreich bieten „unschönes“ Obst und Gemüse zu günstigeren Preisen ein. Damit soll die Verschwendung von Lebensmittel reduziert werden. Zudem ist es nicht von großer Bedeutung, dass Früchte perfekt aussehen. Sie werden ohnehin gegessen oder weiterverarbeitet!
Kaufe in Mehrwegverpackungen
Viele Getränke sind bereits in der Mehrwegflasche erhältlich. Die Auswahl an Lebensmittel in der Pfandverpackung nimmt zu. Beispielsweise sind bereits ein paar Lebensmittel wie Milch und Jogurt ebenfalls im Mehrwegglas erhältlich. Dabei müssen Mehrwegflaschen nicht immer aus Glas bestehen, auch PET-Flaschen werden zum Teil wiederverwendet. Dabei sparen Pfandverpackungen nicht nur Ressourcen, sondern auch Energie. Gerade Glaseinwegverpackung hat einen hohen Energiebedarf in der Herstellung und sind damit eher nicht umweltfreundlich. Falls es dir nicht möglich ist unverpackte Lebensmittel oder Lebensmittel mit wiederverwendbarer Verpackung zu kaufen, achte zumindest auf eine ordentliche Abfalltrennung, damit die Materialien besser in den Kreislauf zurückgeführt werden können.
Verarbeite auch die Obstkerne
Einige Obst- und Gemüsesorten besitzen Kerne, mit denen wir meistens nichts anfangen können. Aus diesem Grund landen sie meisten in der Biotonne. Zwar sind diese Speisereste biologisch abbaubar, jedoch können sie ebenfalls weiterverarbeitet werden. Sie können sogar andere verpackte Produkte ersetzen und tragen somit zur Abfallvermeidung bei. Beispielsweise lässt sich aus einem Avocadokern ein nährendes Haarshampoo zubereiten. Hingegen eignen sich getrocknete Papayakerne gut als Gewürz. Es gibt fast nichts, dass sich nicht weiterverarbeiten lässt. Recherchiere einfach ein wenig im Internet und du wirst einige Tipps für dein gewünschtes Lebensmittel finden.
Vermeidung von E-Schrott
Bis zum Jahr 2020 konnte eine globale Menge von über 52 Megatonnen E-Schrott erfasst werden. In anderen Worten entspricht das einer Menge eines riesigen Schrotthaufens aus ungefähr 46 Millionen PKWs. Für die Herstellung neuer Elektronik werden viele Rohstoffe benötigt, welche zum Teil nur noch in geringen Mengen auf unserer Erde vorhanden sind. Darüber hinaus kann die Produktion neuer Elektrogeräte viele negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Seit einigen Jahren wächst der Trend der generalüberholten Elektronik. Hier werden die Geräte auf ihren Ausgangspunkt wiederhergestellt und müssen nicht neu produziert werden. Mit dem Kauf solcher Geräte kannst du nicht nur Geld sparen. Du verwendest Geräte ein zweites Mal und kannst dadurch einen wertvollen Beitrag zur Umwelt leisten..
Nicht benötigte Dinge im Haushalt weitergeben
Es gibt sicher einige Gegenstände bei dir zu Hause, die du seit langen nicht mehr verwendest. Das heißt jedoch nicht, dass sie automatisch in den Müll gehören. Wahrscheinlich gibt es sicher einiges bei dir zu Hause, was du gerne loswerden möchtest, aber noch in einem guten Zustand ist. Dann kannst du diese Gegenstände einfach an andere Menschen weitergeben. Entweder ergibt sich daraus ein passendes Geschenk für Freunde oder Bekannte. Alternativ kannst du deine Sachen auf verschiedenen Tauschbörsen verschenken oder verkaufen. Für einen kreativen Touch kannst du deine alten Sachen vielleicht upcyclen. Vielleicht lässt sich aus deinen alten T-Shirts eine schicke Einkaufstasche nähen? Oder du bastelst selbst eine Geschenktüte aus alten Prospekten? Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Stelle dir die Frage, brauche ich das wirklich?
Es kommt vor, dass du Dinge kaufst und dich später fragst, wozu. Manchmal sehen wir etwas und müssen es einfach mitnehmen. Wenn es sich dabei um Lebensmittel handelt, vergessen wir später oft, dass wir sie gekauft haben. Dann werfen wir abgelaufene Lebensmittel weg. Frage dich beim Einkauf immer, ob du das wirklich brauchst. Möglicherweise hast du zu Hause bereits einen Vorrat an Süßigkeiten gebunkert. Währe es nicht sinnvoller, erstmal das zu naschen, was du bereits zu Hause hast? Es ist ratsam, nicht mit leerem Magen einkaufen zu gehen. Wenn du Hunger hast, kann das dazu führen, dass du aus Impuls schnell und wahllos zu Sachen greifst. Du solltest auch nicht einkaufen, wenn du traurig bist. Denn durch Impulskäufe kompensieren wir oftmals unsere Traurigkeit, um uns besser zu fühlen.
Wie geht Zero Waste unterwegs?
Es gibt bereits einige Einwegprodukte, die durch wiederverwendbare Produkte ersetzt werden können. Die Liste reicht von Aufbewahrungsboxen bis zu wiederverwendbaren Hygieneprodukten. Wir möchten dir ein paar Produkte vorstellen, welche dich in deinem Zero Waste Alltag unterstützen können. Gerade unterwegs ist es oft schwierig, auf verpackte Produkte zu verzichten. Aus diesem Grund können dich folgende Produkte in deinem Zero Waste Alltag für unterwegs unterstützen.
Die Edelstahl Bento Box
Für Reisende und Pendler ist es oftmals eine Herausforderung, Verpackungsmüll im Alltag zu vermeiden. Die Mitnahme von selbstgemachter Speisen ist oft unpraktisch und das Essen in Restaurants zu teuer. Auch das Essen an Imbissständen ist in der Regel mit viel Verpackungsmüll verbunden. Hier kann die Edelstahl Box Abhilfe schaffen. Die Lunch Box ist auslaufsicher und besitzt Trennwände, um das Essen besser verstauen zu können. Die Mitnahme selbstgemachter Speisen kann dir bei deinem gesunden Lebensstil unterstützen und du produzierst dabei keinen Verpackungsmüll durch unterwegs gekauftes Essen.
Die Edelstahl-Thermosflasche „Thermo Bottle“
In Österreich werden pro Jahr etwa 1,6 Milliarden Kunststoffflaschen in Verkehr gebracht. Damit entsteht nicht nur eine hohe Abfallmenge, PET-Flaschen können auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren haben. Bei säurehaltigen Getränken und hohen Temperaturen können sich Weichmacher sowie Schadstoffe lösen. Damit gelangt Mikroplastik in unseren Organismus. Mit der wiederverwendbaren Trinkflasche kannst du jedes Getränk deiner Wahl unterwegs genießen. Zudem hält die Flasche dein Getränk kalt oder warm.
Der Coffee Becher To Go
Anhand von Schätzungen wird davon ausgegangen, dass alleine in Wien täglich rund 200.000 Coffee-To-Go Becher weggeworfen werden. Dabei beträgt die durchschnittliche Lebensdauer eines Einwegbechers nur 15 Minuten. Weggeworfene Becher bleiben oft auf der Straße liegen oder gelangen in Gewässer. Da die Becher aus Verbundmaterialien, darunter Kunststoff, bestehen, verrotten sie nicht. Verwende daher anstelle von Einwegprodukten einen wiederverwendbaren Coffee-To-Go Becher. Doch solltest du durch mal einen Einwegbecher verwenden, dann entsorge diesen in der gelben Tonne oder im gelben Sack.
Fazit
Wir Menschen produzieren täglich eine enorme Menge an Abfall. Dabei handelt es sich nicht nur um Verpackungsmaterialien. Unter dem Müll befinden sich häufig Produkte, welche wir aus Impuls gekauft haben und dann verpackt in den Müll wandern. Um derartige Abfallströme in Zukunft nachhaltig zu reduzieren, muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Die Zero Waste Bewegung hat viele positive Auswirkungen, welche den gesamten Planeten betreffen. Doch Zero Waste ist ein ganzheitliches Umdenken und muss langfristig wirksam sein. Jeder Mensch kann mit kleinen Dingen dazu beitragen. Es gibt einige Praktiken, welche du ausprobieren kannst. Damit machst du deinen ersten Schritt in eine nachhaltige Zukunft.